„Forever young“, ein Wunschtraum, der sich leider nicht in die Realität umsetzen lässt. Das Leben sieht stattdessen für alle Menschen einen natürlichen Alterungsprozess vor, der sich irgendwann auch optisch äußert. Haut und Muskeln erschlaffen, das Haar wird lichter und verliert schließlich auch noch seine Farbe. Das erste graue Haar erscheint bei vielen sogar noch vor dem 30. Lebensjahr. In diesem Alter lösen graue Haare sicherlich einen kleinen bis mittelgroßen Schock aus. Sind es noch sehr wenige graue Haare, lassen sie sich schnell mit einer Pinzette entfernen. Diese ausgezupften Haare wachsen allerdings gleichfalls wieder grau nach. In der Regel sind es die Schläfenhaare, die zuerst ihre Farbe verlieren. Andere Haare folgen. Im Laufe der Zeit, wenn das Haar grau und grauer wird, funktioniert das Ausrupfen als Maßnahme gegen graue Haare nicht mehr. Das Entfernen aller grauen Haare hätte dann extrem schütteres Haar zur Folge, was ja wiederum einen erheblichen Schönheitsmangel bedeutet. Außerdem müsste ständig erneut gezupt werden.
Graues Haar als Widerspruch zu Vitalität und Frische
Männer mögen mit grauen Haaren vielleicht interessanter erscheinen, für Frauen bedeuten graue Haare jedoch nur eins: Sie machen um etliche Jahre älter. Jugendlichkeit wird letztendlich immer mit farblich kräftigem Haar assoziiert. Das graue Haar steht dagegen für Reife und für ein hohes Alter. Mehr denn je möchten die Menschen möglichst lange fit und vital bleiben und auch so erscheinen. Die gesamte Gesellschaft ist geprägt vom Jugendwahn.
Von den sogenannten „jungen Alten“ spricht die Werbung, denn sie hat erkannt, dass ältere Menschen eine interessante Zielgruppe darstellen, was den Umsatz der Unternehmen betrifft. „Silver-Surfer“, lautet manchmal scherzhaft die Bezeichnung für Menschen ab 50. Trotzdem steht auch bei diesen Werbespots Vitalität und Frische an erster Stelle. Graue Haare passen eben nicht in eine attraktive Gesamterscheinung. Nur wenige Frauen stehen der Zeiterscheinung zum Trotz zu ihren grau gewordenen Haaren und manche von ihnen hinterlassen sogar einen großartigen Eindruck, was meist dann der Fall ist, wenn die gesamten Haare nahezu weiß geworden sind. Doch zumeist verbleibt ein geschecktes Katzengrau, wenn auf das Graue-Haare-färben komplett verzichtet wird.
Wenig Akzeptanz für das graue Haar
Wenn das Haar grau geworden ist, möchten sich vor allem Frauen nicht damit abfinden und suchen nach Lösungen, mit denen dem Haar wieder eine kräftige Farbe zugeführt werden kann. Die heutige Frauengeneration 40+ tritt völlig anders als in der Vergangenheit auf, nämlich selbstbewusst und dynamisch. Grau gewordenes Haar entspricht diesem neuen Frauenbild nicht, ein wichtiger Grund, der zu Produkten zum Färben greifen lässt. Aber auch die Männer ziehen nach und können sich mit ihren grauen Haaren nicht anfreunden. Zur Auswahl stehen Färbemittel von diversen Herstellern, die dem grauen Haar zumeist mit chemischen Substanzen zu Leibe rücken. Es gibt aber auch Möglichkeiten zur schonenden natürlichen Färbung der Haare.
Mögliche Maßnahmen gegen graue Haare
- Graue Haare tönen.
- Strähnchen, um graues Haar zu kaschieren.
- Produkte, die die natürliche Haarfarbe zurückgeben.
- Graue Haare mit chemischen Mitteln färben.
- Graues Haar mit natürlicher Farbe überdecken.
- Akzeptieren, dass das Haar grau geworden ist.
Der individuelle Weg zum Erfolg
Welche der genannten Maßnahmen letztendlich zum Erfolg führt, muss jeder für sich selbst herausfinden. Im etwas höherem Alter ist das Färben der Haare häufig auch noch mit einer Unverträglichkeit gegenüber der chemischen Mittel verbunden, was das Haarefärben wiederum zu einem ernsthaften Problem werden lässt. Die Autorin dieser Seiten kennt die mit dem Färben der Haare verbundenen Schwierigkeiten nur zu gut und berichtet deshalb von selbst gemachten Erfahrungen und von Tipps und Tricks anderer Betroffenen.
Graue Haare färben: Wenn die Farbe nicht deckt
Eine Tönung reicht bei einem hohen Grauhaaranteil nicht aus, weil sie weniger Intensität besitzt als eine dauerhafte Coloration. Graue Haare nehmen außerdem Tönungen nicht mehr so leicht an. Überaus wichtig ist es zudem, darauf zu achten, dass auf der Produktverpackung einer Coloration auch wirklich der Hinweis „zur 100 %-igen Grauhaarabdeckung“ steht. Diese Herstellerempfehlung kann sogar beim gleichen Produkt von Farbe zu Farbe unterschiedlich sein. Die Anmerkung „nur für leichten bis mittleren Grauhaaranteil geeignet“ bringt bei vielen grauen Haaren tatsächlich nur ein unbefriedigtes Ergebnis. Deckt eine Farbe bei einer Person die grauen Haare hervorragend ab, muss das nicht gleichzeitig für andere Personen gelten. Tipps aus dem Freundeskreis können deshalb beim Selbstversuch ganz andere Resultate bringen.

Mit Wimperntusche (schwarz oder braun) verschwindet ein hässlicher Ansatz in Rekordzeit. Hält aber nur bis zur nächsten Haarwäsche.
Manchmal liegt es aber auch einfach am verwendeten Shampoo, wenn die Haare keine Farbe annehmen. Silikone im Shampoo sind dazu da, dass sie sich um das Haar legen, damit es weicher wird, glänzt und sich leichter frisieren lässt. Sie schützen das Haar vor Umwelteinflüssen, aber auch vor Haarfarbe. Wer färbt, sollte deshalb auf silikonhaltige Shampoos besser verzichten, weil der Haarschaft ohne aufgetragene Silikone die Haarfarbe besser aufnehmen kann.
Vor allem in den typischen „Repair-Shampoos“ oder in Produkten mit Two-in-one-Funktion sind vermehrt Silikone enthalten. In letzter Zeit angewandte Haarkuren oder Spülungen können auch das Ergebnis beeinflussen, denn in diesen Produkten sind ebenfalls Silikone enthalten.
Graue Haare färben: Praktische Tipps
- Es empfiehlt sich, die Haare vor dem Färben nicht zu waschen. Dadurch bleibt auf der Kopfhaut eine gewisse Fettschicht erhalten, die wie eine Barriere wirkt und zumindest etwas vor der chemischen Substanz schützt.
- Die im Beipackzettel der Verpackung angegebene Einwirkungszeit sollte eingehalten werden, um ein zufriedenstellendes Ergebnis zu erreichen. Graue Haare färben braucht etwas Zeit, die im Vorfeld eingeplant werden muss.
- Wurden die Haar vorher schon gefärbt, benötigt der graue Haaransatz die intensivste Behandlung, weshalb er idealerweise zuerst Farbe erhält.
- Das Kleckern der Haarfarbe lässt sich niemals ganz und gar ausschließen. Ein umgehängtes altes Handtuch schützt die Kleidung. Eine andere Variante stellt das Tragen von älterer Kleidung dar. Statt im Altkleidersack zu landen, vollbringen aussortierte Kleidungsstücke beim Haarefärben noch wertvolle Dienste.
- Haarfarbe, die versehentlich auf der Haut (Stirn, Wangen oder Hals) landet, leistet auch dort gute Arbeit. Deshalb besser gleich mit einem feuchten Papiertuch abwischen, damit keine Flecken zurückbleiben. Die gehen nach ein paar Tagen und nach mehrmaligem Duschen zwar wieder weg, aber bis dahin stören sie sicherlich sehr. Die dem Produkt beigefügten Plastikhandschuhe schützen die Finger und die Fingernägel, die übrigens sehr leicht Haarfarbe annehmen, die erst nach längerer Zeit wieder verblasst.
- Nach der empfohlenen Einwirkungszeit werden die Haare kräftig abgeduscht bis das ablaufende Wasser klar bleibt.
- Ein Shampoo für coloriertes Haar eignet sich direkt nach dem Haarfärben am besten, weil es die Farbe gleich versiegelt. Gegebenenfalls kann danach noch ein Haarpflegeprodukt (Spülung oder Kur) folgen.
- Nach dem Trocknen sollten sich die Haare wieder in einer einheitlichen Farbe präsentieren. Ist dies nicht der Fall, kann es natürlich am Produkt liegen, was heißt, dass beim nächsten Mal ein anderes Erzeugnis eventuell ein besseres Ergebnis bringt.