Die meisten Menschen mit ergrauten Haaren benutzen chemische Produkte aus dem Handel, damit die Mähne wieder in satter Farbe erstrahlt. Viele würden aber stattdessen lieber graue Haare natürlich färben. Der meist genannte Beweggrund: Weil niemand so ganz genau weiß, wie sich die Inhaltsstoffe der Colorationen auf die Gesundheit auswirken. Graue Haare färben geht immer häufiger mit Allergien einher, allzu förderlich können die Präparate für das körperliche Wohlbefinden demnach nicht sein. Aggressive Wirksubstanzen ziehen unter Umständen die Kopfhaut in Mitleidenschaft, die äußerst gereizt reagiert. Dauerndes Jucken zählt dabei zu den weniger schlimmen Begleiterscheinungen. Unter Umständen kommt es zu geröteter oder sogar nässender Kopfhaut.
Mit pflanzlichen Stoffen graue Haare natürlich färben
Pflanzenhaarfarben verfügen über eine eigene Wirkungsweise. Anders als chemisch hergestellte Farben greifen sie nicht in die Struktur der Haare ein. Stattdessen legen sie sich wie ein feiner Film um die Haarschäfte. Eventuell führt einmaliges Färben noch nicht zum gewünschten Ergebnis und es wird eine zweite Durchführung benötigt. Prinzipiell sollte der Gebrauchsanweisung des Herstellers Folge geleistet werden. Meist wird das Anrühren des Pulvers mit heißem Wasser empfohlen. Um vorher zu wissen, wie das Resultat aussehen wird, kann ein Test mit einer einzelnen Strähne oder mit Haaren aus der Haarbürste erfolgen. Die Anwendung geschieht idealerweise nach dem Waschen auf handtuchtrockenem Haar.
Mit Henna graue Haare natürlich färben
Wenn es um Naturhaarfarben geht, führt Henna die Liste der diversen Möglichkeiten an. Es gibt aber noch erheblich mehr Gewächse, die natürliche Färbemittel hervorbringen, wie Walnuss (Schalen), Färbermaulbeer, Senna, Faulbaum (Rinde), um nur einige zu nennen. Henna wird aus dem zu den Weidegewächsen gehörenden Hennastrauch mit dem wissenschaftlichen Namen Lawsonia inermis gewonnen. Die Substanzen, um graue Haare natürlich färben zu können, stammen aus pulverisierten Hennablättern. Mit warmem Wasser angerührt, geht der Brei binnen 6-8 Stunden mit eiweißhaltigen Stoffen, wozu auch die menschlichen Haare gehören, eine beständige Verbindung ein.
Wie hielten es die Menschen in der Antike mit dem Haarfärben?
Bei den Römern kam häufig die Gewöhnliche Spitzklette zum Einsatz. Darüber hinaus ergab ein Auszug aus Laub und Stängel der Gemeinen Myrte einen schwarzer Farbstoff. Der wissenschaftliche Name Vaccinium myrtillus für die Heidelbeere lässt die Ähnlichkeit mit der Myrte erkennen. Im alten Ägypten erhielt allerdings der Saft aus Wacholderbeeren den Vorzug. In den Schalen dieser Früchte steckt der Farbstoff Sambucyanin, der zu den Flavonoiden, eine Gruppe der sekundären Pflanzenstoffe, zählt. Die Menschen der Antike bedienten sich an Stoffen, die ihnen die Natur zur Verfügung stellte. Zur Zeit der Pharaonen erfreuten sich zudem Perücken einer großen Beliebtheit. Sie wurden aus Menschenhaaren hergestellt oder bestanden ganz oder teilweise aus Palmblätterfasern. Bei wichtigen Anlässen war das Tragen von Perücken üblich. Es heißt, Nofretete, die Gattin von Echnaton, besaß ein erstaunlich großes Sortiment an künstlich hergestellten Haaraufsätzen. Heutzutage wird in der Regel zur Haarfarbe gegriffen, wenn der eigene Look nicht gefällt. Graue Haare natürlich färben bedeutet, auf die Wirkung von Pflanzenfarben zu vertrauen.