Die Substanzen in einer Haarfarbe werden nicht von allen Menschen gleich gut vertragen. Allergische Reaktionen nach dem Haarefärben kommen gar nicht mal so selten vor. Die Symptome variieren von leichtem Juckreiz bis hin zu stark geröteten oder sogar offenen Stellen auf der Kopfhaut. Alle Hersteller von Haarcoloration empfehlen deshalb vor der Erstanwendung immer einen Allergieverdachtstest durchzuführen. Dazu wird idealerweise eine geringfügige Mischung aus Entwickler und Haarfarbe auf einer empfindlichen Hautstelle aufgetragen. Die Partie hinter den Ohren oder die Armbeugen sind dazu gut geeignet. Die Substanz sollte 48 Stunden auf der Haut bleiben. Ist danach keine Veränderung auf der Haut zu erkennen, liegt mit großer Wahrscheinlichkeit keine Allergie vor.
Plötzlich auftretende Allergie auf Haarfarbe
Dass eine Haarfarbe-Allergie erst nach jahrelanger Verwendung eines Produktes auftritt, ist gar nicht so ungewöhnlich. Besonders bei Menschen jenseits der 50 kann es zu solchen überraschenden Erscheinungen kommen, ausgerechnet in dem Alter, in dem die Haare bereits einen höheren Grauanteil besitzen. Mit einer Allergie ist nicht zu spaßen, zumal der Juckreiz und die Hautrötungen für gewöhnlich mit jedem Färbevorgang noch zunehmen. Auf das Färben mit dem bisher verwendeten Produkt sollte deshalb auf jeden Fall in Zukunft verzichtet werden. Wahrscheinlich dauert es 1-2 Wochen, bis sich die Kopfhaut wieder einigermaßen beruhigt hat. Bei sehr schlimmen allergischen Reaktionen auf das Haarefärben empfiehlt sich unbedingt der Besuch bei einem Hautarzt.
Alternativen bei Haarfarbe-Allergien
Die einfachste Lösung bei einer Haarfarb-Allergie wäre, komplett auf das Färben zu verzichten und die grauen Haare einfach nachwachsen zu lassen. Diese Möglichkeit widerspricht aber häufig dem Schönheitsideal der betreffenden Person. Gibt es noch andere Möglichkeiten? Eine aufgetretene Allergie auf Haarfärbemittel sollte natürlich erst komplett heilen, bevor irgendwelche andere Maßnahmen angewendet werden. Eine gute Alternatvie zu chemischen Haarfäbemitteln können natürliche Haarfärbemittel wie Henna oder pulverisierte grüne Walnussschalen sein.
Phenylendiamin als Allergieverursacher
Aufgrund der färbenden Eigenschaften wird in Chremehaarfarben Phenylendiamin verwendet. Es muss also nicht zwangsweise am Wasserstoffperoxyd liegen, wenn allergische Reaktionen auftreten. P-Phenylendiamin ist sogar immer häufiger der Auslöser für Haarfarbe-Allergien. Bei Tatoos kann es übrigens zu gleichen Reaktionen kommen, denn im schwarzen Henna sind diese Substanzen ebenfalls enthalten. Je dunkler die Haarfarbe, desto mehr Phenylendiamin ist im Haarfärbemittel vorhanden. Mit helleren Haartönen treten deshalb allgemein weniger allergische Reaktionen auf. Ein hellerer Haarton besitzt zudem den Vorteil, dass der nachwachsende graue Ansatz nicht so stark auffällt.